Am Mittwoch, den 01. April 2020 fand zum ersten Mal in der Geschichte der Gemeinde Ober-Ramstadt ein virtueller Gemeindeabend statt. Per Internet oder Telefon konnten sich die Geschwister in einer Zoom-Konferenz treffen.
Die Freude der Gemeindemitglieder, sich trotz Kontaktverbot per Video sehen und hören zu können, war sichtlich groß. Schön war auch, dass die Videoverbindung es ermöglichte, eine ältere Schwester, die die Gottesdienste seit vielen Monaten nicht mehr besuchen kann, live zu erleben..
Der Gemeindevorsteher Hirte Torsten Barnitzke begann die Gemeindestunde mit einem Gebet und lud danach die Gemeinde ein, gemeinsam ein Lied für eine am vergangenen Montag verstorbene Schwester aus der Gemeinde zu singen. Er begleitete dabei zuhause am Klavier.
Lasse Deine Hände nicht sinken
Hirte Barnitzke nahm Bezug auf das Wort aus Zefanja 3, 16 und 17, mit dem Apostel Pöschel am 22. März 2020 im Videogottesdienst aus Dortmund gedient hatte: "Zur selben Zeit wird man sprechen zu Jerusalem: Fürchte dich nicht, Zion. Lass deine Hände nicht sinken. Denn der Herr, dein Gott ist bei dir, ein starker Heiland.“
Zusätzlich erwähnte er den Kampf des israelitischen Volks gegen die Amalekiter, wo Mose seine Hände emporhalten musste, damit sie siegreich waren. Als sie ihm schwach wurden, wurde er von Aaron und Hur gestützt.
Der Hirte wies darauf hin, dass auch wir in dieser für uns schwierigen Situation jeden Tag neu kämpfen müssen. Aber auch wir wissen, dass der liebe Gott mit uns ist. Weiterhin könnten wir uns sicher sein, dass unsere Apostel die Hände zum Gebet erheben. „Wir wollen als Geschwister dabei ihre Hände stützen, in dem wir für sie beten, in dem wir ihnen nachfolgen. Wir wollen aber auch die Hände von Bruder und Schwester stützen, das heißt, wir wollen für sie da sein, wenn sie unsere Hilfe benötigen.“
Unser Herr ist 100% verlässlich
Evangelist Max Mühlhäuser ging im Anschluss auf die Zusage aus Jesaja 54, 10 ein: "Denn es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen, spricht der HERR, dein Erbarmer.".
Er erwähnte auch, dass er oft die Frage hört, ob das Virus eine Strafe Gottes sei. Dazu wies Evangelist Mühlhäuser darauf hin, dass Gott kein strafender, sondern ein liebender und gnädiger Gott ist. In seinen weiteren Ausführungen ging der Evangelist auf die unterschiedlichen „Sprechakte“ des Herrn ein, die unterschiedlichen Zwecken dienen, aber immer Wirkung haben.
Diese erläuterte er an den nachfolgenden Beispielen:
- Tatsachenfeststellung: Dies ist mein lieber Sohn, …! (Mt. 3, 17)
- Aufforderung: Mache Dich auf, werde licht; …! (Jes. 60, 1)
- Versprechen: …, will ich wiederkommen …! (Joh. 14, 3)
- „Sprech-Tat“: Dir sind Deine Sünden vergeben! (Lk. 7, 48)
- Gefühlsausdruck: Und da sie der Herr sah, jammerte sie ihn. (Lk. 7,13)
Gegenseitige Unterstützung
Nach dem geistlichen Teil wurden einige organisatorische Punkte besprochen, zum Beispiel zu den jetzt anstehenden Video-Gottesdiensten. Gerade für die älteren Geschwister, die per Telefon dazu geschaltet sind und eventuell durch ihre Hörschädigung den Gottesdienst nicht gut verstehen, wurde Hilfe angeboten.
Daneben wurde auch Hilfe beim Einkaufen angeboten. Bei der Besprechung wurde deutlich, dass schon sehr viel Unterstützung innerhalb der Gemeinde erfolgt und die Hilfsbedürftigen liebevoll versorgt werden.
Nach den so positiven Rückmeldungen ist geplant, diese Art von Gemeindebesprechung zu wiederholen, auch wenn sich die Gemeindemitglieder schon sehr darauf freuen, sich wieder in der Kirche begegnen zu können.
4. April 2020
Text:
Katrin Schmidt