Am Sonntag, den 3. September 2023 diente Bischof Kramer in Darmstadt mit dem Wort aus Johannes 6, 68: „Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.“ In dem Gottesdienst spendete er der kleinen Lia Marie den Segen zur heiligen Wassertaufe und bestätigte Hirte Jörg Lonthoff wieder in seinem aktiven Dienst in der Gemeinde.
Chor und Orchester trugen zum Beginn das Lied „So nimm denn meine Hände“ (SDH, Bd. 2, Nr. 13) vor.
Bischof Kramer ging auf das Lied ein und führte aus, dass es im Ausspruch “bis an mein selig‘ Ende“ nicht um das irdische, leibliche Ende geht, sondern für alle Gotteskinder die ewige Gemeinschaft mit Gott bedeutet. Und der Wunsch, dass er uns in unserem Leben an die Hand nimmt und an unserer Seite ist, möge auch für die kleine Lia gelten, die in diesem Gottesdienst ihre Taufe erleben durfte.
Das Bibelwort zum Gottesdienst stammt aus dem Kontext der Bergpredigt, wo Jesus nach der Speisung der 5000 erklärte, dass nicht irdische Speise wesentlich sei, sondern ER das Brot des Lebens sei und wer sein Fleisch nicht esse, sein Blut ich trinke, kein Teil an ihm habe. So wurde aus der Begeisterung schnell Bestürzung, da das Volk seine Ausführungen nicht verstand und sich fast alle von ihm abwandten - bis auf die zwölf Jünger, die er dann fragte: „Wollt ihr auch gehen?“ worauf Petrus aber bekräftigte: „Herr, wohin sollen wir gehen?“
Bischof Kramer erläuterte, dass auch die Zwölf womöglich verunsichert waren und Petrus dennoch damit das volle Vertrauen der Jünger zu ihrem Herrn zum Ausdruck brachte und auch wir dies zum Anlass nehmen wollen, einmal innezuhalten und uns zu fragen: Wie ist unsere Beziehung zu unserem Herrn? Wo stehen wir in unserem Leben mit allen Umständen, die uns ins Wanken bringen könnten?
Zu dieser persönlichen „Standortbestimmung“ gab der Bischof der Gemeinde vier Beispiele aus dem Wirken Jesu an die Hand: Zunächst die Begebenheit am See Genezareth, als die Jünger dabei waren, als Fischer ihren Lebensunterhalt zu verdienen und Jesus ihnen begegnete und sagte: „Kommt, folgt mir nach.“ Sie haben ihre Netze liegen lassen und sind ihm auf der Stelle nachgefolgt. Sind wir heute bereit, unsere „Netze“ aus Meinungen und Zweifeln aufzugeben, um treuer in der Nachfolge zu sein? Oder ist uns das zu „hart“?
Wie stehen wir zu Jesu Aussage: „wo zwei oder drei sich in meinem Namen versammeln, will ich mitten unter ihnen sein. (Matthäus 18,20)“ Können wir das im Glauben annehmen oder ist uns das bei aller Unzulänglichkeit des „Bodenpersonals“, so der Bischof, eine „zu harte Rede“?
Eine weitere Aussage Jesu war: „ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende“ (Matthäus 28,20). Dieses Versprechen gilt für jeden von uns ganz persönlich. Vielleicht fragen wir uns dennoch: Warum spüre ich das nicht, warum fühle ich mich trotzdem allein? Bischof Kramer erklärte dazu, dass Gott uns „keine ruhige Reise, aber eine sichere Ankunft“ in Aussicht gestellt hat und uns durch die Verhältnisse hindurch hilft.
Und schließlich beendete der Bischof seinen Predigtteil mit der Verheißung Jesu: „Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten (..) und ich will wiederkommen und euch zu mir nehmen, auf dass auch ihr seid, wo ich bin“ (Johannes 14,2 u. 3). Dies möge für jeden von uns das ganz persönliche Glaubensziel sein und wir als Gemeinde sind aufgerufen, uns gegenseitig auf diesem Weg zu unterstützen.
Evangelist Marquardt ging in seinem Mitdienen darauf ein, dass die zwölf Jünger, die bei Jesus geblieben sind, bestimmt nicht alles von seiner Rede verstanden haben. Vielleicht waren auch sie unsicher und haben sich gefragt: was mache ich eigentlich hier? Was hat sie zum Bleiben bewogen?
Zum einen die Liebe zum Herrn und ihre Glaubenserfahrungen, die sie mit ihm sammeln konnten. Daraus konnten das Vertrauen wachsen und der Wunsch „so nimm denn meine Hände“ entstehen. Daran mögen wir uns ein Beispiel nehmen und auch das heilige Abendmahl immer wieder neu nutzen, um neue Kraft zu bekommen und uns frei zu machen von „Vernetzungen“ in unserem Leben, die dieses Vertrauen stören können.
Nach der Feier des Heiligen Abendmals fand die Taufe der kleinen Lia Marie statt. Der Bischof gab ihr das Bibelwort mit, welches auch als Grundlage des Gottesdienstes diente und wünschte ihr, dass sich die frohe Botschaft daraus auch in ihrem Herzen festigen möge.
„Gott schreibt Bücher,“ so der Bischof. Das ist zum einen auch das Lebensbuch der kleinen Lia, in dem er als himmlischer Vater einen festen Platz haben möge. Zum anderen schreibt er Geschichte, er ist es Anfang und Ende. Daran knüpft der Bischof drei Ratschläge an alle Eltern:
Zum einen, Ihre Kinder zu informieren, was der Herr tut und was Gebete bewirken können. Zweitens eine klare Meinung zu Gott und seinem Wirken haben und den Glauben überzeugend vorzuleben und schließlich die Kinder liebevoll zu motivieren, die Gottesdienste zu besuchen, und gemeinsam zu beten, dass sie Gott erleben dürfen.
7. September 2023
Text:
Meike Graue
Fotos:
Marcel Felde
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