Mit einigen Monaten Verspätung konnten am 6. September vier junge Geschwister in Darmstadt den Segen zu Ihrer Konfirmation erhalten. Die Mutter eines Konfirmanden schildert, wie sie diesen Tag erlebt hat.
Kennt Ihr das: Man hat einen Wunsch an den lieben Gott, der aber irgendwie zu banal ist, weil es viel wichtigere Angelegenheiten gibt, die man ins Gebet legen kann?
Und trotzdem: Mein letzter Wunsch als Konfirmanden-Mutter am Abend vor der Konfirmation war: Lieber Gott, ausgerechnet der Sonntag soll der kühlste Tag der Woche werden - und bewölkt. Einige der Familien wollten aufgrund der Corona-Beschränkungen draußen im Garten feiern, damit sich die Gäste gut verteilen können. Darf ich Dich um so etwas Nebensächliches bitten, um schönes Wetter…?
In der Vorbereitung wurde viel gebetet und organisiert, auch als der Konfirmand am fortgeschrittenen Samstagabend bekannt gab, eine Fliege tragen zu wollen, konnte der Wunsch dank lieber Glaubensgeschwister noch erfüllt werden.
Der große Tag kam und mit einem Gemisch aus Freude, Aufregung und großer Bewegung saßen wir im Gottesdienst. Das vorgespielte Eingangslied „Gott ist die Liebe“ war schon das erste wertvolle Versprechen für unsere Konfirmandin und drei Konfirmanden.
Als Grundlage diente das Bibelwort aus Hebräer 8, Vers 10:
“Denn das ist der Bund, den ich schließen will mit dem Haus Israel nach diesen Tagen, spricht der Herr: Ich will meine Gesetze in ihren Sinn geben, und in ihr Herz will ich sie schreiben und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.“
Unser Bezirksältester Tobias Rother legte den Konfirmanden die Herzen: „Gott gibt Euch das Versprechen, immer bei Euch zu sein und Euch zu begleiten in allen Situationen.“
Und umgekehrt? Wie finden wir den Weg zum Herzen Gottes? Das hat uns Jesus vorgemacht: Mit Dankbarkeit und Anbetung hat er jedes Gebet begonnen.
Mit dem Konfirmationssegen, so der Bezirksälteste, findet quasi eine Schlüsselübergabe statt: Der Schlüssel zum Vaterherz liegt in Wertschätzung und Dankbarkeit. Wenn wir davon regen Gebrauch machen, haben wir Zugang zum Herzen Gottes – für immer – und dürfen erleben, dass er an unserer Seite ist.
Einen besonderen Wunsch gab Priester Jörg Sanio, einer der Konfirmandenlehrer, den Konfirmanden mit auf den Weg: Seid bitte keine Fledermäuse.
Wer die Erzählung von den Fledermäusen in den Kirchtürmen nicht kennt, so der Priester, kann sie sich von den Konfirmanden oder Geschwistern aus der Gemeinde erzählen lassen… Das möchte ich auch an dieser Stelle empfehlen, so entsteht ein schöner Austausch.
Ich wünsche unseren frisch konfirmierten Jugendlichen, dass Sie dieses Erleben im Herzen behalten, ihren „Schlüssel“ zum Herzen Gottes bewahren und in der Gemeinschaft bleiben.
Muss ich noch erwähnen, dass den ganzen Tag über die Sonne schien? Unser himmlischer Vater hat auch ein Herz für die Nebensächlichkeiten…
Ein ganz herzliches Dankeschön an alle, die unsere Kinder auf dem Weg zu ihrer Konfirmation begleitet haben. Besonders die Konfirmandenlehrer, die mit Geduld und Liebe den Unterricht gestaltet haben - in der Lockdown-Zeit sogar online.
Zahlreiche musikalische Beiträge haben den Gottesdienst wunderschön umrahmt und eine friedvolle und freudige Atmosphäre geschaffen, die uns den Tag über begleitet hat.
Und Danke an unsere Gemeinde: Dass Ihr zwar nicht anwesend sein konntet, aber im Hintergrund bei uns wart und uns mit Gebeten unterstützt habt.
4. Oktober 2020
Text:
Meike Graue
Fotos:
Nils Gayko
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