Das Jahresmotto im Alltag zu leben, ist eine herausfordernde Aufgabe. Im Gespräch mit Bezirksapostel i.R. Koberstein waren alle Geschwister des Kirchenbezirks am 13. März 2023 zu einem ersten Bezirksabend nach Darmstadt eingeladen, um ganz persönliche Impulse dafür mitzunehmen.
Bezirksapostel i.R. Koberstein erklärte die beiden Begriffe „Dienen und Regieren“, die durchaus polarisierend wirken könnten: mit Christus „regieren“ bedeutet, den sogenannten “alten Adam“ immer mehr abzulegen und das Wesen Jesu anzunehmen und schon heute die Vorstufe zur Arbeit mit Jesus Christus im Friedensreich zu erreichen.
Mit drei Beispielen aus Jesu Leben zeigte er auf, wie Jesu für uns als Vorbild „gedient und regiert hat“. Wie hat Jesus reagiert, als Petrus ihn in seiner schwersten Stunde verleugnet hat? Keine Vorwürfe, kein Maßregeln, sondern ein „Friede sei mit Euch“ bei der ersten Begegnung nach der Auferstehung.
Am Umgang Jesu mit den Zöllnern können wir sehen, dass er auch Menschen, die am Rande der Gesellschaft standen, nicht ausgegrenzt hat. Jesus hat sich nicht von Äußerlichkeiten beeinflussen lassen. Er sieht das Herz an und weiß, was wirklich zählt.
In der Situation am Kreuz mit den Schächern wurde Jesus von dem einen verspottet und regelrecht provoziert. Der zweite bat ihn: „Denk an mich, wenn du in dein Reich kommst.“ Würde man nicht dazu neigen, sich zu verteidigen und zunächst den Spötter in seine Schranken zu verweisen? Jesus hat hier nur auf das Positive reagiert und dem Zweiten versprochen, dass er mit ihm in das Paradies eingehen wird.
Im Anschluss an die Gedanken des Bezirksapostels wurden diese drei Begebenheiten im Rahmen einer Podiumsdiskussion auf Situationen in die heutige Zeit übertragen.
Fragen wie: Wie begegnet man einander, wenn man sich dem Nächsten gegenüber schuldig gemacht hat? Wie gehen wir mit Menschen um, die andersartig sind, uns vielleicht durch ihr Äußeres abschrecken? Und dann kommt so jemand in unsere Gemeinde, setzt sich vielleicht neben mich, riecht auch noch unangenehm? Wie reagieren wir da?
Zur dritten Begebenheit, “das Positive zu sehen“, gibt es viele Beispiele aus den Gemeinden: wie gehen wir mit störenden Kindern im Gottesdienst um, mit dem Orgelspieler, der vielleicht für unseren Geschmack viel zu laut spielt oder mit dem behinderten Bruder, der immer so lautstark die Kirche betritt. Man könnte sich darüber ärgern, aber Jesus hat stets das Positive gesehen. Er hat gesagt: kommt ALLE her. Welchen Beitrag leiste ich persönlich, dass sich ALLE in der Gemeinde wohlfühlen können?
In der anschließenden Fragerunde ging der Bezirksapostel i.R. darauf ein, dass das „Dienen“, nicht nur etwas für Amtsträger ist, sondern für jeden von uns. Seelsorge ist Aufgabe der ganzen Gemeinde, so steht es auch in unserem Katechismus.
Und wo fängt man mit dem „Regieren“ an? Ganz klar: bei sich selbst.
Wenn wir stetig daran arbeiten, gelingt es uns, in das „Dienen und Regieren mit Jesu“ hineinzuwachsen und uns schon heute auf unsere Zukunft beim Herrn vorzubereiten.
Treibende Kraft ist dabei die Liebe: wenn die Entwicklung vom „Liebe haben“ zum „Liebe sein“ auch an uns vollzogen ist, wenn Gott „alles in allen“ ist, dann beginnt die Herrlichkeit!
Auch wenn das Jahresmotto auf die Zukunft, das Friedensreich, hinweist, so gilt es HEUTE damit anzufangen, dem Wesen Jesu immer mehr Raum in uns zu schaffen.
Gespannt erwarten wir den nächsten Bezirksabend im August, bei dem es um den „Ablaufplan“ nach der Wiederkunft Jesu gehen wird.
14. März 2023
Text:
Meike Graue
Fotos:
Marcel Felde
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