Die Gemeinde Langen hat mit einem Spendenaufruf für die Flüchtlinge aus der Ukraine eine überwältigende Resonanz erfahren. Berührt von den Bildern der Flüchtlinge hatte Ilonka Rien, ein Mitglied der Gemeinde, die Idee, einen Aufruf für Sachspenden zu starten und mit einem Transporter an die polnisch-ukrainische Grenze zu fahren, um sie dort einer Hilfsorganisation zu übergeben.
Ein Text für die Aktion war schnell verfasst, im Familien- und Freundeskreis über die sozialen Netzwerke geteilt - und ging (zu neudeutsch) "viral".
Was folgte, war eine unglaubliche Resonanz an Hilfsbereitschaft. Nicht nur aus der Gemeinde Langen und den umliegenden Gemeinden des Kirchenbezirks Darmstadt meldeten sich viele Spender, sondern auch z.B. eine kirchliche Organisation aus Offenbach, die mit einem ganzen Transporter voller Hilfsgüter vorbeikam.
Durch die vielen Rückmeldungen musste umgedacht werden, denn schnell war klar, dass die zur Kirche gelieferten Spenden nicht mehr in den angedachten Transporter passen würden. Also wurde bei der Spedition Dachser ein 3,5-Tonner angefragt. Auch dieser musste jedoch kurze Zeit später einer Anfrage nach einem 7,5-Tonner weichen. Die Kurzfassung der weiteren Entwicklung ist, dass am Ende so viele Hilfsgüter vorhanden waren, dass mehrere LKWs (unter anderem 40-Tonner) für den Transport eingesetzt wurden.
Die Spenden wurden im Kirchengebäude in der Wiesenstraße gesammelt, was die nächste logistische Herausforderung mit sich brachte: wie bringt man mehrere Tonnen Hilfsgüter, die in Säcken, Kartons und Tüten verpackt sind, in der Kirche unter?
Der Platz und das Zeitfenster waren sehr begrenzt, aber auch hier zeigte die Gemeinde eine hohe Flexibilität bei den zunächst in der Sakristei und in der Garderobe gestapelten Hilfsgütern. Letztlich stapelten sich die Hilfspakete auf sämtlichen Bänken im Kirchenschiff.
Endlich kamen dann die ersehnten Paletten, so dass die Spenden geordnet, gestapelt und verpackt im Hof der Kirche abgestellt werden konnten. In einer großen Aktion vor dem Mittwochs-Gottesdienst wurde der größte Teil der Spenden in den Hof "verfrachtet". Hierbei wurden Kleidung, Kinderspielzeug, Hygieneartikel, Babynahrung, Essen, Decken und vielen andere Sachen gut sortiert von Helfern aus der Gemeinde transportfähig auf die Paletten gestapelt und mehrsprachig beschriftet.
Am Ende waren 44 Euro-Paletten Hilfsgüter gepackt, die an die polnisch-ukrainische Grenze transportiert wurden, um dort vom Roten Kreuz weiterverteilt zu werden.
Ilonka und die Helfer waren überwältigt vom Umfang der Hilfsbereitschaft. „Ein wenig erschöpft, aber glücklich“ könnte man den Zustand der Mitwirkenden nach der Aktion beschreiben.
Als Gemeinde beten wir unablässig um Frieden, und dass Gott den vom Krieg betroffenen Menschen beistehen mag. Mögen die einzelnen Pakete ein wenig Linderung in der Not bringen und die Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe neue Kraft und Hoffnung geben.
22. März 2022
Text:
Oliver Schoepp
Fotos:
Marcel Felde,
Reinhold Rust
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