Ich durfte DAbei sein - beim Pfingstgottesdienst unseres Stammapostels in Darmstadt. Mein erster Präsenzgottesdienst seit dem 11. März 2020 in der Corona-Zeit. Wie kam es dazu? Wenige Tage zuvor klingelte mein Telefon, unser Bezirksältester rief an. „Willst du am 31. Mai in Darmstadt beim Stammapostel dabei sein, es ist noch Platz. Und wenn du beim Ordnungsdienst mithelfen könntest?!“ Was für eine Frage, ein solches Geschenk kann man doch nur annehmen, oder? So durfte ich DAbei sein.
Als ich am Pfingstsonntag nach Darmstadt fahre, wird mir bewusst, wie viele meiner Glaubensgeschwister ebenso gerne wie ich jetzt vor Ort mit DAbei wären. Die berührenden Grußkarten meiner Geschwister aus dem Bezirk Darmstadt als Willkommen für unseren Stammapostel im Treppenaufgang unserer Kirche führen es mir vor Augen.
Brotkrumen statt all-inclusive Menu
Der große Kirchenraum vergleichsweise leer, die wenigen Gottesdienstteilnehmer auf Sicherheitsabstand. Äußerlich wegen Corona, innerlich aber miteinander nah am Altar des Herrn, so empfinde ich es. Und dann eröffnet unser Stammapostel sein Dienen mit dem Gedanken, dass Gott durch die Corona-Pandemie unsere Pläne geändert hat, dass wir Pfingsten, das große Fest der Kirche Jesu Christi, ganz anders feiern müssen, als es uns vertraut ist. Kein gemeinsamer Lobgesang zur Ehre Gottes. Keine Feier des Heiligen Abendmahls in der diesseitigen Gemeinde. Keine Feier des Entschlafenenmahls mit den Seelen aus jener Welt. Das ist, sagt der Stammapostel, wie sich mit Brotkrumen zufriedengeben müssen, anstatt ein ganzes Brot zu genießen. Doch dann kommt eine für mich markante Aussage: Auch wenn Gott eine Änderung unserer Pläne bewirkt, seinen Plan ändert Gott nicht! Die Erlösung des Menschen und dessen Rückkehr in die völlig befreite ewige Gemeinschaft mit dem Allewigen ist Wille und Plan des dreieinigen Gottes. Darum, so der Stammapostel, segnet unser himmlischer Vater in dieser Zeit der Pandemie auch die Brotkrumen mit allem, was wir zum Heil brauchen. Ja, denke ich in Erinnerung an die reichhaltigen Online-Gottesdiente in den letzten Wochen, Gott sei Dank, so ist es.
Denn er hat seinen Engeln befohlen
Ein Teil des von Streichquartett und Flügel anstelle des üblichen Chorliedes ausdrucksstark vorgetragenen „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzet“ schwingt in mir nach: Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen. Ich verspüre in mir eine beruhigende Gewissheit. Der Höchste tut täglich alles dafür, dass ich und alle meine Geschwister, für die ich heute gleichsam stellvertretend im Gottesdienst DAbei bin, mit allem versorgt sind, was seinem unveränderten Plan zur Erfüllung dient. Wie geht das? Auch dazu gibt es eine klare Ansage im Wirken des Heiligen Geistes heute: Der Heilige Geist, die Kraft der Liebe Gottes in uns, verändert nicht die Verhältnisse. Der Heilige Geist verändert uns.
Veränderung durch den Heiligen Geist
Unser Bezirksapostel gibt dazu in seinem Predigtbeitrag ein eindrucksvolles Beispiel: Petrus. Voller Furcht leugnet er noch an Karfreitag, zu Christus zu gehören, Jesus zu kennen. Wenig später, an und nach Pfingsten, erfüllt von der Kraft des ausgegossenen Heiligen Geistes, verliert Petrus alle menschliche Furcht. Er verkündigt Jesus Christus, den zum Heil für alle Menschen gestorbenen und auferstandenen Sohn Gottes, ist auch angesichts von Gefahr für Leib und Leben nicht aufzuhalten. Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen, bekennt Petrus. Ich habe, so wird es mir klar, denselben Geist durch Apostel Jesu empfangen. Welche Veränderung bewirkt der Geist Gottes in mir und durch mich? Geht da nicht mehr als bisher?! Bestimmt. Ich verspüre das Bedürfnis, als Teil der Gemeinde Jesu Christi wieder bewusster und inniger zu beten, Herr Jesus komm! Ich will, wie heute in Darmstadt, DAbei sein dürfen beim heimholenden Kommen des Gottessohnes. Und ich will, das ist der Impuls aus dem aktuellen Wirken des Heiligen Geistes, freudig und furchtlos weitersagen, dass Christus wiederkommt und jeden Menschen ausnahmslos liebt.
DArin sein
Dabei durchzieht mich ein beglückender Gedanke: Für die Wiederkunft Christi müssen wir nicht - wie heute zum Schutz vor Corona - die Plätze im Hochzeitssaal abzählen und bemessen, wer dort sein darf. Wir müssen auch keine Laufwege markieren. Das alles hat Gott schon getan, Christus hat die Stätte bereitet. Wer sich, von der Liebe des himmlischen Vaters zum Sohn gezogen, durch Christus erneuern lässt, darf DAbei sein. Ganz nahe, ohne Sicherheitsabstand, in Jesus Christus eins geworden. Aus dem DAbei sein wird ein DArin sein.
1. Juni 2020
Text:
Gerd Schaubach
Fotos:
Marcel Felde
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